Guten Morgen!
Ich habe gerade das untenstehende zum Thema gefunden. Für mich klingt es sehr plausibel. Mit Ausnahme der Feliwaystecker, die ich prsönlich für Unsinn halte. Aber wer weiss...
Trotzdem würde ich die Beiden auch mal dem Arzt vorstellen.
http://www.wetterau-katzen.de/phpbb/viewtopic.php?t=6418
"Hallo Marion,
der Beschreibung nach handelt es sich wahrscheinlich um "umgerichtete Aggression".
Bei einer umgerichteten Aggression reagiert eine Katze in großer Erregung auf irgendeinen Reiz aggressiv (z.B. fremde Katze im Garten oder die sie durch ein Fenster sieht, oder einen Hund, Geräusche oder fremde Gerüche die die Katze erschreckt haben, Frustration, Angst, z.B. beim TA-Besuch usw.), wobei das eigentliche Ziel ihrer Aggression aber nicht (mehr) erreichbar (oder bei Geräuschen: auszumachen) ist, und die Aggression sich dann auf die völlig unbeteiligte, aber zufällig anwesende Mitkatze richtet. Typische Beispiele sind: zwei Katzen schlafen auf der Couch, es fällt etwas um oder macht Krach, eine Katze erschreckt sich/schreckt hoch und reagiert mit heftigem Angriff auf die Katze, die zufällig neben ihr lag. Oder aber, eine Katze sieht eine fremde Katze oder einen Hund, durch ein Fenster oder im Freilauf, erschrickt sich vielleicht oder reagiert mit Angstaggression oder teritorialer Aggression, richtet aber die Aggression auf die unbeteiligte, ahnungslose, aber eben in der Nähe befindliche Mitkatze.
Solche eine umgerichtete Aggression löst leider meistens eine Kettenreaktion aus, die das Ganze zu einer verfahrenen Situation macht: die angegriffene Katze reagiert auf die völlig unerwartete, ungerechtfertigte und heftige Attacke natürlich mit heftiger aggressiver Verteidigung, sie weiß ja gar nicht, wie ihr geschieht. Diese heftige Gegenwehr wiederum bestätigt die angreifende Katze und es kommt zu einem heftigen Kampf. Von diesem Zeitpunkt an kommt es jedesmal, wenn sich die Katzen erneut begegnen, zu heftigen Kämpfen, da sich ja die Katzen in ihren aggressiven Attacken bestätigt sehen bzw. sich zu aggressiver Gegenwehr veranlasst fühlen.
Kennzeichen einer solchen umgerichteten Aggression sind: zwei Katzen, die zusammenlebten und sich verstanden, reagieren plötzlich, von einem Moment zum anderen, aggressiv aufeinander; die aggressiven Attacken sind sehr heftig; ein normales Zusammentreffen der Katzen ist plötzlich nicht mehr möglich.
Durch die ungünstige Kettenreaktion kann es dazu kommen, dass die aggressiven Reaktionen erhalten bleiben oder eine Katze eine Phobie oder einen Angstzustand entwickelt. Durch Drohgebärden, sobald sie sich sehen, oder durch ängstliche Mimik und Gestik werden dann weiterhin aggressive Reaktionen bei der anderen Katze ausgelöst.
Das räumliche Trennen der beiden ist erstmal richtig, denn die Katzen befinden sich dabei in einem hohen Erregungszustand, was zu heftigen Kämpfen und damit zu Verletzungen führen kann. Außerdem besteht die Gefahr, steht der Mensch dabei oder versucht gar einzugreifen, das sich die Aggression wiederum gegen ihn richtet. Befindet sich eine Katze in so einem hohen Erregungszustand, kann sie, wenn sie sich bedrängt oder gereizt fühlt, eben das oder den Nächstbesten angreifen, ohne noch groß unterscheiden zu können, die Reizschwelle ist verringert. Von daher sollten die Katzen erstmal vorsichtig (!) getrennt werden (niemals abrupt packen oder hochnehmen, besser: eine Katze vorsichtig aus dem Zimmer bugsieren und Tür zu). Da du schreibst, dass du Söhne hast, also Kinder im Haus sind (?), ist die räumliche Trennung und damit Unterbindung der heftigen Kämpfe umso wichtiger! Da die Aggressionen leider so heftig sind, ist damit nicht zu spaßen und sie können auch für Anwesende gefährlich werden. Nachteil der räumlichen Trennung ist, dass man damit quasi eine Situation hat, wie bei einer Zusammenführung zweier sich fremder Katzen. Aber zumindest können die erregten Katzen in ihren jeweiligen Räumen sich erstmal wieder beruhigen und "runterkommen", aus diesen hohen Erregungszustand rauskommen (die Katzen dabei auch in Ruhe lassen), sollten also erstmal eine zeitlang getrennt bleiben. Mit etwas Glück ist der ganze Spuk dann am nächsten Tag, wenn beide wieder zusammengelassenen werden, wieder vorbei.
Sollte es nicht vorbei sein und die Katzen, wenn sie sich sehen, wieder drohen (knurren, aufgeplusterter Schwanz/Rückenkamm, die andere fixieren/anstarren usw.), wobei es aber noch nicht zu Angriffen kommt, kann man folgendes probieren:
sofort den Sichtkontakt unterbrechen. Katzen kann man aus einer aggressiven Situation gut herausholen, wenn der Blickkontakt zur anderen Katze unterbrochen ist. Denn zum Drohen und Angreifen gehört zwingend Blickontakt, die Katzen fixieren sich, starren sich an. Ist dieser Blickkontakt nicht möglich, ist auch kein Drohen und damit auch kein Angreifen möglich. Deshalb alles unternehmen, um eine der Katzen (die drohende bzw. die, die die andere fixiert/anstarrt) abzulenken, alles mögliche versuchen, dass eine Katze die anderen nicht anschaut, sondern eben durch Ablenkung woanders hinschaut. Das kann man z.B. so machen, dass man die Katze zu sich heranruft, oder mit einer Leckerlidose klappert, Leckerli wirft oder Futter öffnet, oder etwas anderes, einen Gegenstand wirft -> natürlich nicht zu den Katzen hin, sondern woanders hin, und auch so, dass die Katzen nicht mitbekommen, dass der Mensch wirft. Der Gegenstand soll einfach nur irgendwohin fliegen und die Katzen damit ablenken. Diese Methode ist allerdings nur vorsichtig zu probieren (etwa ein Strumpfknäul in eine Ecke des Zimmers vorsichtig werfen), denn wenn die drohenden Katzen sich erschrecken, kann das natürlich erst recht einen heftigen Angriff auslösen! Weitere Ablenkungsmöglichkeiten sind gemeinsame Rituale, etwa ein bestimmtes Spiel, das die Katzen gut kennen, weil es regelmäßig durchgeführt führt. Vielleicht fallen dir auch bestimmte Geräusche ein, auf die die beiden positiv reagieren, z.B. das Aufreißen einer Leckerli-Tüte oder Bewegen eines beliebten Spielzeugs.
Mit diesen Ablenkungen immer wieder die Drohphase stören (die Aufmerksamkeit der Katzen ablenken), hat man eine Katze erstmal abgelenkt und aus der Situation herausbekommen, dann ihre Aufmerksamkeit behalten, z.B. durch ein intensives Spiel. Idealerweise werden bei dem Spiel dann auch die Erregung und Anspannung abgebaut.
Wenn allerdings die Katzen sich sehen, sich androhen und es schon zu Drohgesang (jaulen) oder gar schreien und zu Angriffen kommt, dann bringt meistens Ablenken nichts mehr und die beiden sollten sofort wieder vorsichtig (!) getrennt werden. Beim nächsten Zusammenlassen (nachdem die beiden einige Zeit zum "runterkommen" hatten und wieder in einem gelasseneren Zustand sind) kann man es dann erneut probieren.
Zur Unterstützung empfehle ich, so schnell wie möglich einen Feliway-Stecker zu besorgen, diesen in die Steckdose anzubringen und stabil (ohne Unterbrechung) in der Wohnung verduften zu lassen. Infos zu Feliway:
www.feliway.de Gibt es zu kaufen beim Tierarzt oder in online-shops. Feliway wirkt stressabbauend, kann einen beruhigenden Einfluss haben und manchmal auch bei Aggressionen unterstützend helfen.
Sollte das alles so gar nicht gelingen, würde ich dir empfehlen Kontakt zu einer Diplom-Tierpsychologin oder Tier-Verhaltenstherapeutin aufzunehmen. Denn die Situation kann sich auch so "festfahren" dass ein normales Aufeinandertreffen der beiden überhaupt gar nicht mehr möglich sein kann.
Hier sind als Beispiel mal ein paar Seiten, wenn die nicht in deiner Nähe sind, können sie dir vielleicht eine Tiertherapeutin in deiner Nähe empfehlen oder vielleicht ist auch eine telefonische/schriftliche Beratung möglich:
http://www.vierpfotenprofis.de/
http://www.tier-verhaltenstherapie.de/index.htm
http://www.katzenpsychologie-online.de/
http://www.katzen-harmonie.de/
http://www.gtvt.de/
Lieben Gruß
Urmel"