Hallo Holger,
ja, ein Besuch beim TA ist dringend anzuraten, und zwar schon mindestens seit einem halben Jahr. Ich habe, um ehrlich zu sein, auch überhaupt kein Verständnis dafür, dass Du dem Treiben bereits so lange zuschaust und dann auch noch zuerst in einem Forum nachfragst, EHE Du zum TA gehst. Wir sind keine TÄ, wir können weder in eine magische Kristallkugel schauen noch können wir (selbst wenn wir das Wissen hätten) aus der Ferne Dein Tier untersuchen und eine Diagnose treffen. Und eines sollte doch wohl klar sein, wenn ein Tier mit der Zeit bestimmte Auffälligkeiten zeigt, die eben nicht mehr normal sind, dann gehört es zum TA.
So, das war der Rüffel. Nun zu Deinen Beobachtungen selbst. Bitte unterbinde keinesfalls, dass Dein Kater so viel trinkt. Nein, es ist nicht normal und ja, vermutlich ist er krank, sogar ziemlich ernsthaft. Dein Kater wird eine Krankheit haben, die seinen Körper dehydrieren lässt und das vermehrte Trinken, das Du beobachtest, ist der verzweifelte Versuch seines Körpers, den Wasserhaushalt zu stabilisieren, was übrigens solchen Tieren nur sehr selten gelingt. Es kann also gut sein, dass er trotzdem dehydriert. Daher, lasse ihn so viel trinken, wie er mag, unterstütze es durch mehrere Näpfe in der Wohnung und ggf. Gelegenheiten draußen (je nachdem, ob er sonst dort nicht genügend findet).
Wenn Du beim TA bist, und das solltest Du nicht noch länger aufschieben, dann bestehe auf einer Blutuntersuchung und zwar auf einem so genannten geriatrischen Profil, aber sage explizit dazu, dass Du auch Glukose und Fruktosamin dabei haben willst. Leider ist das ansonsten nicht immer der Fall. Diese Blutuntersuchung (und wirklich genau diese) beinhaltet alle Organwerte, inkl. Schilddrüse und könnte offenlegen, ob bzw. dass Dein Kater entweder an Diabetes oder an einer chronischen Niereninsuffizienz oder an einer Schilddrüsenüberfunktion erkrankt ist oder seine Leber ist erkrankt oder aber eine Kombi aus all diesem. Da ist leider alles möglich, Vieltrinkerei kann ein Signal für jede der genannten Krankheiten sein und alle sind sie dann dringend behandlungswürdig.
Nur zur Ergänzung, die genannten Untersuchungen sollte man bei älteren Tieren auch fernab von deutlichen Symptomen einmal jährlich vornehmen lassen, wenn Du sowieso zur Impfung da bist. Leider neigen unsere Fellchen im Alter zu Alterskrankheiten, da stehen die genannten ganz weit oben auf der Liste. Meine Gina hat sie, mit ausnahme der Diabetes, dafür aber mit Herzkrankheit, alle, WEIL die Vorbesitzer nicht rechtzeitig zum TA gegangen sind. Früherkennung und Behandlung hätte ihr mit Sicherheit einiges erspart und würde ihr eine deutlich höhere Lebenserwartung geschenkt haben als dies nun der Fall ist.
Bitte berichte weiter!
LG