
Stulle
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Hallo liebe Foris!
Viele unter euch werden die Problematik kennen:
Die Katze frisst ein Futter über Monate sehr gut und auf einmal wird es ignoriert.
Oder auch: Die Katze soll ein neues Futter bekommen und ignoriert auch dieses.
Wie geht man da am besten vor? Ich möchte euch hier ein paar Tipps geben, mit denen ich z.B. meinen TroFu-Junkie (Gerry, 17 Jahre lang nur billiges TroFu, CNI, Mäkelkater in Präzision, Sternenkater) erfolgreich auf Nassfutter und schließlich auf B.A.R.F. umgestellt habe.
Einige Dinge sollten von vorne herein klargestellt werden:
• Durchhaltevermögen ist das, was ihr 100%ig benötigt. Lasst euch nicht kleinkriegen!
• Was vorher schon einmal gefressen wurde, kann auch - sofern es keine Änderung der Rezeptur gab - weiter gefressen werden. Es hat ja schließlich mal geschmeckt!
• Auch gesunde Katzen können durchaus vor dem gefüllten Napf verhungern, wenn sie stur genug sind.
• Eine gesunde Katze kann pauschal 2, maximal 3 Tage ohne Futter auskommen, ohne (eventuelle) bleibende (Leber-)Schäden davonzutragen. Die minimale Menge beläuft sich hier auf 20 gr NaFu am Tag.
• Das Stehenlassen von Futter (und dazu gehört auch das immer zur Verfügung stehende Trockenfutter) führt dazu, dass die Katze permanent Magensäure produziert und sich auf die Nahrungsaufnahme vorbereitet. Das macht die Katze in einem gewissem Maße "satt". Also wird sie das Futter nicht anpacken, wenn sie ohnehin schon mäkelt. Des Weiteren kann es leicht zur Übersäuerung des Magens kommen, was oftmals mit Erbrechen und Unverträglichkeit einhergeht.
• Man sollte ca. 3 verschiedene Marken füttern, um Mäkelei im Falle einer Rezepturänderung sowie eventuellen Mangelerscheinungen
vorzubeugen.
Katzen sind neophobische Fresser. Das heißt, dass sie oftmals Probleme mit NEUEM haben. Ob das nun Nassfutter, Rohes oder Trockenfutter betrifft, ist egal.
=> Fangen wir damit an, dass die Katze nur Trockenfutter frisst.
Wie wir wissen, ist das aus diversen Gründen nicht gut.
Ich habe seinerzeit das Trockenfutter mit einer Blumenspritze tröpfchenweise anfeuchten müssen, um etwas mehr Flüssigkeit in meinen Kater zu bekommen. Nach und nach konnte ich immer mehr Wasser untermengen. Hat er das Futter verweigert, bin ich zum letzten Stand übergegangen, bei dem er noch gefressen hat und habe diesen Stand nochmals verinnerlicht.
Kurz: Trockenfutter anfeuchten, bis es komplett eingeweicht ist. Frisst die Katze nicht mehr, zurück zu dem Stand, wo sie die Menge an Wasser akzeptiert hat.
Als wir endlich eingeweichtes Trockenfutter nehmen konnten und mein Kater dieses ohne Meckern fraß, habe ich wirklich homöopathische Mengen Nassfutter untergemischt. Hier musste ich in Halb-Gramm-Schritten vorgehen, da mein Kater sonst alles verweigert hat. Bei einigen Katzen geht es schneller. Also verzweifelt bitte nicht.
Ich habe 3 Tage lang jede kleine Menge an Nassfutter verinnerlicht. Der Rest aus der Dose wurde in Eiswürfelbehälter eingefroren. So hatte ich immer kleine Mengen zur Verfügung und habe nichts wegwerfen müssen.
Je mehr Nassfutter hinzugefügt wurde, desto größer konnte ich die untergemischte Menge ansetzen.
Wenn das Verhältnis von NaFu und TroFu 50:50 ist, kann man die Menge an Trockenfutter sehr viel schneller senken, als vorher. Die Katzen sind dann einfach kooperativer.
Nun hatte ich Gerry soweit, dass er NaFu frisst. Das hat natürlich sehr viel Zeit und Nerven in Anspruch genommen. Man hat ihm aber schon nach der ersten Woche reiner Nassfutterfütterung angemerkt, dass er sehr viel fitter ist.
=> Vielleicht habt ihr Glück und eure Katze frisst das Nassfutter schon von vorne herein. Dann könnt ihr relativ leicht von minderwertigem Futter auf hochwertiges umsteigen.
Hierzu mischt ihr, wie oben beim Trockenfutter beschrieben, minimalst kleine Mengen mit unter das Nassfutter. Tricksen ist hier eindeutig erlaubt. Ob ihr also nun einen Streifen Malzpaste mit einmischt oder etwas Trockenfutter drüberbröselt: Es ist erlaubt, solang die Katze es verträgt.
Will eure Katze nur Futter mit Sauce oder Gelle fressen, könnt ihr dieses selber zubereiten. Mehr dazu gerne auf Nachfrage.
Grundsätzlich sind Patésorten besser als Sorten mit Gellee oder Sauce.
Das hier gilt für GESUNDE Katzen! WICHTIG!
=> Eure Katze möchte auf einmal das gewohnte Futter nicht mehr?
Wichtig ist, wie bereits erwähnt, Durchhaltevermögen.
Ich verspreche euch, dass es euch und eurer Katze besser geht, wenn ihr tatsächlich durchhaltet!
Morgens wird eine Dose Katzenfutter geöffnet und eine kleine Menge in den Napf gefüllt. Der restliche Inhalt der Dose wird in Tupper verpackt und in den Kühlschrank gestellt. Damit verhindert man, dass das Katzenfutter einen metallischen Geschmack annimmt.
Das Futter wird der Katze hingestellt.
Schnuppert die Katze nur an dem Futter und dreht sich im Anschluss weg, wird der Napf direkt weggenommen. Den kann man mit Alufolie oder Frischhaltefolie abgedeckt in den Kühlschrank stellen. So trocknet das Futter nicht an.
Frisst die Katze eine kleine Menge, wartet man ab, bis sie fertig ist. Maximal sollte hier der Napf 30 Minuten stehengelassen werden. So trocknet nichts an und der Geruch des Futters schwebt nicht immer in der Nase der Katze.
Also nach spätestens 30 Minuten den Napf wegnehmen (sofern die Katze nicht gerade frisst) und in den Kühlschrank stellen.
Habt ihr eine sehr hartnäckige Katze, rate ich euch dazu, ca. die Hälfte des Doseninhaltes einzufrieren. Das Futter hält sich im Kühlschrank zwar bis zu 36 Stunden, ich persönlich verwende allerdings kein Futter, welches älter ist als 24 Stunden.
Nun folgt der Teil, bei dem die meisten Leute nicht mehr durchhalten:
KEINE Leckerchen! Wir wollen doch, dass die Katze Hunger und Appetit hat, oder?
Hört weg, wenn die Katze euch in den Ohren liegt.
Steigt über sie hinweg, wenn sie zwischen euren Füßen entlang läuft, wenn ihr in die Küche geht.
Haltet durch! Keine Mahlzeiten zwischendurch, keine Leckerchen. Das ist wichtig!
Nun kann man, sofern es zeitlich möglich ist, die Katze müde spielen. Viel Bewegung fördert Hunger.
Zur nächsten Fütterung (hier 2-3 Mal am Tag, je nach Zeitsituation) wird der Napf aus dem Kühlschrank geholt, ggf. wird etwas Futter nachgegeben, damit die Menge passt und eine halbe Stunde auf der Anrichte oder im Küchenschrank stehen gelassen, damit das Futter Temperatur annehmen kann.
Dann geht es wie in der ersten Fütterung weiter: Futter hinstellen. Wer nicht will, der hatte schon!
Also nach spätestens 30 Minuten das Futter wegnehmen und wieder in den Kühlschrank stellen.
Immer daran denken: Wenn eure Katze 20 gr Nassfutter am Tag frisst, ist alles in Ordnung!
Der härteste mir bekannte Fall hat 6 Tage nur kleine Mengen gefressen. Ab dem 7. Tag wurde schlagartig das Futter mit Heißhunger vertilgt und nicht mehr gemäkelt.
Und mal ehrlich: Was sind schon 6 Tage, wenn man ein ganzes Katzenleben damit in die richtige Bahn lenken kann?
Haltet durch und zieht dieses Programm durch. Es wird klappen! Ich selber habe die Erfahrung gemacht, ebenso andere User hier aus dem Forum.
Ich wünsche euch viel viel Durchhaltevermögen und viel Spaß, wenn eure Katze endlich nicht mehr mäkelt und ihr sie erfolgreich umgestellt habt.
LG, Tine
Viele unter euch werden die Problematik kennen:
Die Katze frisst ein Futter über Monate sehr gut und auf einmal wird es ignoriert.
Oder auch: Die Katze soll ein neues Futter bekommen und ignoriert auch dieses.
Wie geht man da am besten vor? Ich möchte euch hier ein paar Tipps geben, mit denen ich z.B. meinen TroFu-Junkie (Gerry, 17 Jahre lang nur billiges TroFu, CNI, Mäkelkater in Präzision, Sternenkater) erfolgreich auf Nassfutter und schließlich auf B.A.R.F. umgestellt habe.
Einige Dinge sollten von vorne herein klargestellt werden:
• Durchhaltevermögen ist das, was ihr 100%ig benötigt. Lasst euch nicht kleinkriegen!
• Was vorher schon einmal gefressen wurde, kann auch - sofern es keine Änderung der Rezeptur gab - weiter gefressen werden. Es hat ja schließlich mal geschmeckt!
• Auch gesunde Katzen können durchaus vor dem gefüllten Napf verhungern, wenn sie stur genug sind.
• Eine gesunde Katze kann pauschal 2, maximal 3 Tage ohne Futter auskommen, ohne (eventuelle) bleibende (Leber-)Schäden davonzutragen. Die minimale Menge beläuft sich hier auf 20 gr NaFu am Tag.
• Das Stehenlassen von Futter (und dazu gehört auch das immer zur Verfügung stehende Trockenfutter) führt dazu, dass die Katze permanent Magensäure produziert und sich auf die Nahrungsaufnahme vorbereitet. Das macht die Katze in einem gewissem Maße "satt". Also wird sie das Futter nicht anpacken, wenn sie ohnehin schon mäkelt. Des Weiteren kann es leicht zur Übersäuerung des Magens kommen, was oftmals mit Erbrechen und Unverträglichkeit einhergeht.
• Man sollte ca. 3 verschiedene Marken füttern, um Mäkelei im Falle einer Rezepturänderung sowie eventuellen Mangelerscheinungen
Katzen sind neophobische Fresser. Das heißt, dass sie oftmals Probleme mit NEUEM haben. Ob das nun Nassfutter, Rohes oder Trockenfutter betrifft, ist egal.
=> Fangen wir damit an, dass die Katze nur Trockenfutter frisst.
Wie wir wissen, ist das aus diversen Gründen nicht gut.
Ich habe seinerzeit das Trockenfutter mit einer Blumenspritze tröpfchenweise anfeuchten müssen, um etwas mehr Flüssigkeit in meinen Kater zu bekommen. Nach und nach konnte ich immer mehr Wasser untermengen. Hat er das Futter verweigert, bin ich zum letzten Stand übergegangen, bei dem er noch gefressen hat und habe diesen Stand nochmals verinnerlicht.
Kurz: Trockenfutter anfeuchten, bis es komplett eingeweicht ist. Frisst die Katze nicht mehr, zurück zu dem Stand, wo sie die Menge an Wasser akzeptiert hat.
Als wir endlich eingeweichtes Trockenfutter nehmen konnten und mein Kater dieses ohne Meckern fraß, habe ich wirklich homöopathische Mengen Nassfutter untergemischt. Hier musste ich in Halb-Gramm-Schritten vorgehen, da mein Kater sonst alles verweigert hat. Bei einigen Katzen geht es schneller. Also verzweifelt bitte nicht.
Ich habe 3 Tage lang jede kleine Menge an Nassfutter verinnerlicht. Der Rest aus der Dose wurde in Eiswürfelbehälter eingefroren. So hatte ich immer kleine Mengen zur Verfügung und habe nichts wegwerfen müssen.
Je mehr Nassfutter hinzugefügt wurde, desto größer konnte ich die untergemischte Menge ansetzen.
Wenn das Verhältnis von NaFu und TroFu 50:50 ist, kann man die Menge an Trockenfutter sehr viel schneller senken, als vorher. Die Katzen sind dann einfach kooperativer.
Nun hatte ich Gerry soweit, dass er NaFu frisst. Das hat natürlich sehr viel Zeit und Nerven in Anspruch genommen. Man hat ihm aber schon nach der ersten Woche reiner Nassfutterfütterung angemerkt, dass er sehr viel fitter ist.
=> Vielleicht habt ihr Glück und eure Katze frisst das Nassfutter schon von vorne herein. Dann könnt ihr relativ leicht von minderwertigem Futter auf hochwertiges umsteigen.
Hierzu mischt ihr, wie oben beim Trockenfutter beschrieben, minimalst kleine Mengen mit unter das Nassfutter. Tricksen ist hier eindeutig erlaubt. Ob ihr also nun einen Streifen Malzpaste mit einmischt oder etwas Trockenfutter drüberbröselt: Es ist erlaubt, solang die Katze es verträgt.
Will eure Katze nur Futter mit Sauce oder Gelle fressen, könnt ihr dieses selber zubereiten. Mehr dazu gerne auf Nachfrage.
Grundsätzlich sind Patésorten besser als Sorten mit Gellee oder Sauce.
Das hier gilt für GESUNDE Katzen! WICHTIG!
=> Eure Katze möchte auf einmal das gewohnte Futter nicht mehr?
Wichtig ist, wie bereits erwähnt, Durchhaltevermögen.
Ich verspreche euch, dass es euch und eurer Katze besser geht, wenn ihr tatsächlich durchhaltet!
Morgens wird eine Dose Katzenfutter geöffnet und eine kleine Menge in den Napf gefüllt. Der restliche Inhalt der Dose wird in Tupper verpackt und in den Kühlschrank gestellt. Damit verhindert man, dass das Katzenfutter einen metallischen Geschmack annimmt.
Das Futter wird der Katze hingestellt.
Schnuppert die Katze nur an dem Futter und dreht sich im Anschluss weg, wird der Napf direkt weggenommen. Den kann man mit Alufolie oder Frischhaltefolie abgedeckt in den Kühlschrank stellen. So trocknet das Futter nicht an.
Frisst die Katze eine kleine Menge, wartet man ab, bis sie fertig ist. Maximal sollte hier der Napf 30 Minuten stehengelassen werden. So trocknet nichts an und der Geruch des Futters schwebt nicht immer in der Nase der Katze.
Also nach spätestens 30 Minuten den Napf wegnehmen (sofern die Katze nicht gerade frisst) und in den Kühlschrank stellen.
Habt ihr eine sehr hartnäckige Katze, rate ich euch dazu, ca. die Hälfte des Doseninhaltes einzufrieren. Das Futter hält sich im Kühlschrank zwar bis zu 36 Stunden, ich persönlich verwende allerdings kein Futter, welches älter ist als 24 Stunden.
Nun folgt der Teil, bei dem die meisten Leute nicht mehr durchhalten:
KEINE Leckerchen! Wir wollen doch, dass die Katze Hunger und Appetit hat, oder?
Hört weg, wenn die Katze euch in den Ohren liegt.
Steigt über sie hinweg, wenn sie zwischen euren Füßen entlang läuft, wenn ihr in die Küche geht.
Haltet durch! Keine Mahlzeiten zwischendurch, keine Leckerchen. Das ist wichtig!
Nun kann man, sofern es zeitlich möglich ist, die Katze müde spielen. Viel Bewegung fördert Hunger.
Zur nächsten Fütterung (hier 2-3 Mal am Tag, je nach Zeitsituation) wird der Napf aus dem Kühlschrank geholt, ggf. wird etwas Futter nachgegeben, damit die Menge passt und eine halbe Stunde auf der Anrichte oder im Küchenschrank stehen gelassen, damit das Futter Temperatur annehmen kann.
Dann geht es wie in der ersten Fütterung weiter: Futter hinstellen. Wer nicht will, der hatte schon!
Also nach spätestens 30 Minuten das Futter wegnehmen und wieder in den Kühlschrank stellen.
Immer daran denken: Wenn eure Katze 20 gr Nassfutter am Tag frisst, ist alles in Ordnung!
Der härteste mir bekannte Fall hat 6 Tage nur kleine Mengen gefressen. Ab dem 7. Tag wurde schlagartig das Futter mit Heißhunger vertilgt und nicht mehr gemäkelt.
Und mal ehrlich: Was sind schon 6 Tage, wenn man ein ganzes Katzenleben damit in die richtige Bahn lenken kann?
Haltet durch und zieht dieses Programm durch. Es wird klappen! Ich selber habe die Erfahrung gemacht, ebenso andere User hier aus dem Forum.
Ich wünsche euch viel viel Durchhaltevermögen und viel Spaß, wenn eure Katze endlich nicht mehr mäkelt und ihr sie erfolgreich umgestellt habt.
LG, Tine
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