
Stulle
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Hallo zusammen,
Wenn eine Futterallergie vorliegt, gibt es 2 Wege, diese auszumachen: Zum einen die Blutuntersuchung und zum andern die Ausschlussdiät.
Da bei der Blutuntersuchung nicht rauskommt, ob (und wenn ja, welche) Kreuzallergien vorliegen und eine Unverträglichkeit von rohem und gegartem Fleisch nicht gefixt werden kann, ist es sinnig, auf jeden Fall eine Ausschlussdiät durchzuführen.
Immer wieder kommt die Frage, wie denn eine Ausschlussdiät gemacht werden muss und ob es nicht auch mit handelsüblichem Futter geht.
Ich möchte an dieser Stelle den regulären Verlauf einer Ausschlussdiät sowie eine weitere Variante erklären. Vorab allerdings einige wichtige Hinweise:
Die Katze reagiert auf Futtersorten z.B. mit heftigem Kratzen oder Erbrechen. Dies nenne ich folgend "Reaktion".
Leckerchen wie z.B. Kaustangen oder (Hütten-)Käse, Quark, (Katzen-)Milch etc. sowie Supplemente sind in der Zeit der Ausschlussdiät komplett tabu. Es dürfen keine TroFu-Stückchen geworfen oder ins Fummelbrett verteilt werden, keine Eisweißquelle darf neben der momentanen Quelle gefüttert werden. Hierbei gibt es keine Ausnahmen, denn das kann sehr schnell das Ergebnis verfälschen.
Eine Ausschlussdiät braucht Zeit. Sie dauert nun einmal. Man sollte bereit sein, diese Zeit zu investieren, um ein gutes und aussagekräftiges Ergebnis zu bekommen.
Sinnvoll ist es, ein Buch inkl. Datum zu führen, um eine gute Übersicht
über den Verlauf der Ausschlussdiät zu haben. Hierfür eignet sich gut ein Kalender in Buchform, wo man täglich das Futter und eine evtl. Reaktion eintragen kann.
Nun zu den o.g. 2 Varianten:
1.) Ausschlussdiät, regulärer Verlauf:
Es wird eine Eiweißquelle (Fleisch) benötigt, die die Katze noch nie vorher gefressen hat. Oftmals ist das Pferd oder Känguruh, wobei der Bezug von Pferdefleisch sehr viel einfacher ist, als der von Känguruh.
Ob das Fleisch roh oder gegart verfüttert wird, ist jedem selbst überlassen. Ich persönlich bevorzuge die Verfütterung von Rohem, da der Katzenkörper auf rohe Nahrung ausgelegt ist und die Verdaulichkeit in meinen Augen besser ist.
Die Katze bekommt nun die neue Eiweißquelle gefüttert, bis sich keinerlei Reaktion mehr darstellt. Die Menge und Häufigkeit ist abhängig von der Katze selbst.
Diese erste Phase kann u.U. bis zu 6 Wochen andauern. Wichtig ist, dass z.B. beim Kratzen als Reaktion keine offenen Stellen mehr vorhanden sind. Es muss alles komplett verheilt sein.
Ist nun keine Reaktion mehr vorhanden, kann man auf die nächste Eiweißquelle zurückgreifen. Diese kann z.B. Huhn, Rind, Pute o.Ä. sein. Wichtig auch hier wieder: Nur das Fleisch, keine Leckerchen!
Es kann passieren, dass eine Magenempfindliche Katze nach der Umstellung auf die 2. Eiweißquelle mit Erbrechen oder Durchall reagiert. Dies sollte nach spätestens 2 Tagen ausgeheilt sein.
Sollte die Katze nun mit heftigem Kratzen reagieren oder länger als 2 Tage an Magenproblemen leiden, ist sofort und umgehend wieder auf die erste Eiweißquelle zurückzugreifen! Diese wird dann wieder solange verfüttert, bis die Reaktionen nicht mehr auftreten und ausgeheilt sind. Erst dann darf nach einer neuen Eiweißquelle gegriffen werden. Es ist davon auszugehen, dass eine Allergie auf die 2. Eiweißquelle vorliegt.
Treten innerhalb von 2-3 Wochen keine Reaktionen auf, ist davon auszugehen, dass keine Allergie vorliegt. Es kann also zur nächsten Eiweißquelle übergegangen werden.
Die bis hierhin erzielten Ergebnisse sollte man schriftlich festhalten, damit man nicht durcheinandergerät.
Bei dieser Vorgehensweise hat man schon einmal direkt einen Überblick, auf welche Fleischsorten reagiert wird und auf welche nicht (es gibt z.B. Reaktionen auf Rind, jedoch nicht auf Kalb. Daher: Testen und ausschließen).
Im handelsüblichen Futter ist jedoch weit mehr enthalten, als schieres Fleisch. Daher ist es wichtig, auch die Zusätze/Supplemente zu überprüfen.
Hier wird genau gleich vorgegangen, wie beim Ausschluss des Fleisches. Je ein Supplement wird angetestet (z.B. Seealgenmehl). Erfolgt eine Reaktion, wird zum Ausgangspunkt zurückgekehrt. Erfolgt keine Reaktion innerhalb von 2-3 Wochen, wird zum nächsten Supplement übergangen.
Wichtig: Liegt eine Allergie gegen Huhn vor, ist von sämtlichen Hühnerprodukten Abstand zu nehmen (Ei, Eierschale, Mägen + Herzen sowie Muskelfleisch und sonstige Innereien).
Ebenso bei Rind: Kuhmilch und alle Kuhmilchprodukte sind ein Allergieauslöser und dürfen daher nicht mehr verfüttert werden.
2.) Ausschlussdiät, handelsübliches Futter, Sortenrein:
Bei dieser Variante kann lediglich ausgeschlossen werden, ob eine Katze auf eine Sorte Fleisch in der Dose des Herstellers XYZ reagiert oder nicht.
Hierzu wird über eine längere Zeit nur eine Sorte NaFu von einem Hersteller verfüttert. Wichtig ist, dass es sortenrein ist (z.B. Strauss, Rind, Lamm...).
Wird die Sorte über einen längeren Zeitraum ohne Reaktion vertragen, kann die nächste Sorte (auch wieder sortenrein) versucht werden.
Wirklich genau ist diese Art der Ausschlussdiät nicht. Sie zeigt lediglich auf, ob eine Katze auf die Marke X, Sorte Y reagiert oder nicht. Was genau nun der Auslöser ist, kann nicht gefixt werden.
Generelles:
Eine Ausschlussdiät mit nicht sortenreinem Industrie-Nassfutter ist nicht möglich, da zu viele Zusätze sowie Tierarten enthalten sind. Ebenso ist die Ausschlussdiät mit TroFu nicht möglich, da sich zu viele pflanzliche Eiweißquellen darin befinden.
LG, Tine
Wenn eine Futterallergie vorliegt, gibt es 2 Wege, diese auszumachen: Zum einen die Blutuntersuchung und zum andern die Ausschlussdiät.
Da bei der Blutuntersuchung nicht rauskommt, ob (und wenn ja, welche) Kreuzallergien vorliegen und eine Unverträglichkeit von rohem und gegartem Fleisch nicht gefixt werden kann, ist es sinnig, auf jeden Fall eine Ausschlussdiät durchzuführen.
Immer wieder kommt die Frage, wie denn eine Ausschlussdiät gemacht werden muss und ob es nicht auch mit handelsüblichem Futter geht.
Ich möchte an dieser Stelle den regulären Verlauf einer Ausschlussdiät sowie eine weitere Variante erklären. Vorab allerdings einige wichtige Hinweise:
Die Katze reagiert auf Futtersorten z.B. mit heftigem Kratzen oder Erbrechen. Dies nenne ich folgend "Reaktion".
Leckerchen wie z.B. Kaustangen oder (Hütten-)Käse, Quark, (Katzen-)Milch etc. sowie Supplemente sind in der Zeit der Ausschlussdiät komplett tabu. Es dürfen keine TroFu-Stückchen geworfen oder ins Fummelbrett verteilt werden, keine Eisweißquelle darf neben der momentanen Quelle gefüttert werden. Hierbei gibt es keine Ausnahmen, denn das kann sehr schnell das Ergebnis verfälschen.
Eine Ausschlussdiät braucht Zeit. Sie dauert nun einmal. Man sollte bereit sein, diese Zeit zu investieren, um ein gutes und aussagekräftiges Ergebnis zu bekommen.
Sinnvoll ist es, ein Buch inkl. Datum zu führen, um eine gute Übersicht
Nun zu den o.g. 2 Varianten:
1.) Ausschlussdiät, regulärer Verlauf:
Es wird eine Eiweißquelle (Fleisch) benötigt, die die Katze noch nie vorher gefressen hat. Oftmals ist das Pferd oder Känguruh, wobei der Bezug von Pferdefleisch sehr viel einfacher ist, als der von Känguruh.
Ob das Fleisch roh oder gegart verfüttert wird, ist jedem selbst überlassen. Ich persönlich bevorzuge die Verfütterung von Rohem, da der Katzenkörper auf rohe Nahrung ausgelegt ist und die Verdaulichkeit in meinen Augen besser ist.
Die Katze bekommt nun die neue Eiweißquelle gefüttert, bis sich keinerlei Reaktion mehr darstellt. Die Menge und Häufigkeit ist abhängig von der Katze selbst.
Diese erste Phase kann u.U. bis zu 6 Wochen andauern. Wichtig ist, dass z.B. beim Kratzen als Reaktion keine offenen Stellen mehr vorhanden sind. Es muss alles komplett verheilt sein.
Ist nun keine Reaktion mehr vorhanden, kann man auf die nächste Eiweißquelle zurückgreifen. Diese kann z.B. Huhn, Rind, Pute o.Ä. sein. Wichtig auch hier wieder: Nur das Fleisch, keine Leckerchen!
Es kann passieren, dass eine Magenempfindliche Katze nach der Umstellung auf die 2. Eiweißquelle mit Erbrechen oder Durchall reagiert. Dies sollte nach spätestens 2 Tagen ausgeheilt sein.
Sollte die Katze nun mit heftigem Kratzen reagieren oder länger als 2 Tage an Magenproblemen leiden, ist sofort und umgehend wieder auf die erste Eiweißquelle zurückzugreifen! Diese wird dann wieder solange verfüttert, bis die Reaktionen nicht mehr auftreten und ausgeheilt sind. Erst dann darf nach einer neuen Eiweißquelle gegriffen werden. Es ist davon auszugehen, dass eine Allergie auf die 2. Eiweißquelle vorliegt.
Treten innerhalb von 2-3 Wochen keine Reaktionen auf, ist davon auszugehen, dass keine Allergie vorliegt. Es kann also zur nächsten Eiweißquelle übergegangen werden.
Die bis hierhin erzielten Ergebnisse sollte man schriftlich festhalten, damit man nicht durcheinandergerät.
Bei dieser Vorgehensweise hat man schon einmal direkt einen Überblick, auf welche Fleischsorten reagiert wird und auf welche nicht (es gibt z.B. Reaktionen auf Rind, jedoch nicht auf Kalb. Daher: Testen und ausschließen).
Im handelsüblichen Futter ist jedoch weit mehr enthalten, als schieres Fleisch. Daher ist es wichtig, auch die Zusätze/Supplemente zu überprüfen.
Hier wird genau gleich vorgegangen, wie beim Ausschluss des Fleisches. Je ein Supplement wird angetestet (z.B. Seealgenmehl). Erfolgt eine Reaktion, wird zum Ausgangspunkt zurückgekehrt. Erfolgt keine Reaktion innerhalb von 2-3 Wochen, wird zum nächsten Supplement übergangen.
Wichtig: Liegt eine Allergie gegen Huhn vor, ist von sämtlichen Hühnerprodukten Abstand zu nehmen (Ei, Eierschale, Mägen + Herzen sowie Muskelfleisch und sonstige Innereien).
Ebenso bei Rind: Kuhmilch und alle Kuhmilchprodukte sind ein Allergieauslöser und dürfen daher nicht mehr verfüttert werden.
2.) Ausschlussdiät, handelsübliches Futter, Sortenrein:
Bei dieser Variante kann lediglich ausgeschlossen werden, ob eine Katze auf eine Sorte Fleisch in der Dose des Herstellers XYZ reagiert oder nicht.
Hierzu wird über eine längere Zeit nur eine Sorte NaFu von einem Hersteller verfüttert. Wichtig ist, dass es sortenrein ist (z.B. Strauss, Rind, Lamm...).
Wird die Sorte über einen längeren Zeitraum ohne Reaktion vertragen, kann die nächste Sorte (auch wieder sortenrein) versucht werden.
Wirklich genau ist diese Art der Ausschlussdiät nicht. Sie zeigt lediglich auf, ob eine Katze auf die Marke X, Sorte Y reagiert oder nicht. Was genau nun der Auslöser ist, kann nicht gefixt werden.
Generelles:
Eine Ausschlussdiät mit nicht sortenreinem Industrie-Nassfutter ist nicht möglich, da zu viele Zusätze sowie Tierarten enthalten sind. Ebenso ist die Ausschlussdiät mit TroFu nicht möglich, da sich zu viele pflanzliche Eiweißquellen darin befinden.
LG, Tine