Hallo Mona,
ach, es ist also "allgemein bekannt", daß Katzen mit 8 Wochen von der Mutter wegsollen? Ja, dieser - sorry - grobe Unfug (anders kann man es leider nicht bezeichnen) steht leider immer noch in vielen Büchern und wird auch immer noch von Tierärzten so erzählt. Große Belastung für das Muttertier? Ehrlich, das ist grotesk!
Eine große Belastung ist es, dem Muttertier die Kitten zu früh wegzunehmen, und zwar psychisch! Die körperliche Belastung wird für die Mutter ab dem Zeitpunkt, wo die Kitten anfangen selbständig zu fressen, immer geringer. Was dann immer wichtiger wird, ist die Erziehung der Kleinen, sowohl durch die Mutter selbst, als auch durch die Geschwister untereinander und andere evtl im Haus lebende Katzen. Ebenfalls wichtig ist, daß die Kleinen anfangen, ein eigenes Immunsystem aufzubauen. Bisher hatten sie nur Immunschutz durch die Muttermilch, nun muß das Immunsystem selbst aktiv werden. Dazu gehört auch eine Impfung zumindest gegen Schnupfen und Seuche, ohne die ein Kitten schon mal das Haus gar nicht verlassen sollte. Eine neue Umgebung bedeutet immer auch neue Keime, die das Immunsystem nicht kennt - dafür muß es stärker sein, als es mit 8 Wochen ist!
Ebenfalls wichtig für das Kitten ist es, daß sich die eine oder andere Verhaltensweise schon gefestigt hat. Wie oft liest man hier "mein Kitten ist unsauber" - klar, wenn man es schon mit 8 Wochen aus der gewohnten Umgebung reißt! Gerade solche Dinge wie der Klogang sind da nur allzu oft noch nicht gefestigt!
Da ja so gern der Vergleich mit Menschen gezogen wird: Kitten mit 8 Wochen abzugeben ist in etwa so, als wenn man 10-jährige auf die Straße setzt und sagt, sieh zu, wie Du mit Deinem Leben fertig wirst ... Würde kein vernünftiger Mensch machen, oder?
Bloß weil Du die Eltern gesehen hast und für Perser hälst (kennst Du den Rassestandard?), müssen es nicht wirklich welche sein. Ein Rassetier ist dann ein Rassetier, wenn es dieses durch einen Stammbaum nachweisen kann. Alles andere sind Katzen, die "so aussehen wie". Und das ist nichts, was sich Züchter ausgedacht haben, denn vor dem Gesetz mußt Du sogar nachweisen können, daß der Stammbaum auch wirklich zu dem Tier gehört, ansonsten gilt es immer noch nicht als Rassekatze!
Mit der Kleinen hattet Ihr Pech? Überrascht mich nicht ... Viele, die bei solchen Vermehrern kaufen, haben "ein bißchen" oder leider auch etwas mehr Pech. Denn solche Menschen sind am Wohl der Tiere selten interessiert, sondern wollen vermehren. Daher muß ja auch "die Belastung für's Muttertier" gering gehalten werden, damit man sie möglichst bald wieder eindecken kann ... :evil: (Woher sollen die auch wissen, daß das mit der Belastung gar nicht stimmt?) Genau das sind die Leute, die ihre Tiere zu Spottpreisen verscherbeln! Die Züchter Deiner Kätzin sind genau die, die Du zur Rechenschaft ziehen willst - und Du hast verdammt Recht damit! Leider habe ich den Eindruck, daß Du aus dieser schlechten Erfahrung noch nicht einmal gelernt hast ...
Natürlich kommt es auch sehr darauf an, wo die Katzen hingehen. Als zukünftiger Katzenbesitzer sollte man sich informieren. Dazu gehört, daß man sich über das richtige Abgabealter im Klaren ist und sich nicht weißmachen läßt, 8 Wochen seien genug. Jeder seriöse Züchter, dem seine Katzen und Kitten wichtig sind, wird Dir sagen können, daß die
Erfahrung (nichts irgendwo gelesenes) mehr als deutlich zeigt, daß 12 Wochen das
mindeste ist, was Kitten brauchen!
Eigentlich frage ich mich, ob Du was Du da schreibst, wirklich vorher überlegt hast. Du hast da ein krankes Kitten mit unter 8 Wochen übernommen und willst gleichzeitig erzählen, die anderen Züchter seien die Bösen? Hallo???
Hättest Du beim Katzenkauf darauf geachtet, wo Du kaufst, wäre Dir sicher einiges erspart geblieben. Ein seriöser Züchter gibt kein krankes Kitten ab! Deswegen kosten seriös gezüchtete Kitten auch ein wenig mehr - weil vernünftige Aufzucht nicht umsonst zu erhalten ist! Beim Aufwachsen von Lebewesen sollte man nicht sparen! Den Preis dafür zahlen
die Tiere und zwar nur allzu oft
ein Leben lang, falls sie überhaupt erwachsen werden ...
Dickes Geld verdienen diejenigen daran, die ihre Kitten für scheinbar wenig Geld abgeben - weil es entschieden zu früh tun. Da spart man jede Menge Geld an Futter, Impfungen, Wurmkur und Streu. Was da die Käufer zahlen, geht pur ist Portemonnaie. Das Geld für die ach so teuren, aber erst mit 12 Wochen abgegeben Kitten jedoch ist bereits weggefuttert und in Impfungen und Wurmkuren sowie Katzenstreu umgesetzt, noch bevor der Züchter davon nur einen Cent sieht.
Überzüchtung gibt es nur wenigen Rassen - allerdings gehören die Perser mit dazu. Das heißt aber noch lange nicht, daß alle Perser überzüchtet sind und ständig beim TA. Inzucht kann man - wenn man einen hat - am Stammbaum erkennen. Selbst der Laie ist in der Lage, doppelte Namen in einem Stammbaum zu sehen.
Will man unbedingt ein Rassetier, ist jedoch nicht bereit, den entsprechenden Preis zu zahlen, wird man immer an solche Vermehrer ohne Stammbaum geraten - und hat dann weit größere Chancen ständig beim Tierarzt zu sitzen als mit einer Katze vom "teuren" Züchter.
Und lieber in der anschaffung sparen dann aber in die katze investieren und ihr zum beispiel das beste futter geben und soweiter !!!
Da sträubt sich mir das Nackenfell, ehrlich!! Weißt Du eigentlich, was du da sagst? :?: Was ist der Aufzucht gespart wird, kannst Du
nie wieder gut machen, nicht mit dem allerbesten Futter der Welt! Ein schlechter Start ins Leben ist mit nichts in der Welt auszugleichen!
Wie kann man
bewußt nach Kitten aus billiger Aufzucht suchen, nur um Geld zu sparen? Was ja unterm Strich in der Regel noch nicht einmal funktionert, denn das vermeintlich gesparte läßt man dann woanders ... Oder hat Dein TA das Kitten umsonst behandelt?
Die "Rassetiere", die im Tierheim landen, sind an aller Regel solche, die "aussehen wie". Vom Tierheim werden sie dann als Perser oder Maine Coon oder auch schon mal als Norweger bezeichnet. Vielleicht lassen sie sich dann besser vermitteln - den Tieren ist es zu wünschen. Aber nur allzu oft verbergen sich dahinter Mixe aus den genannten Rassen.
Leider landen, wenn auch selten, auch mal echte Rassekatzen mit Papieren dort. Man kann nicht jedem Käufer in die tiefsten Abischten gucken, auch wenn man sich die Leute noch so genau anguckt. Manchmal ändert sich auch im Leben der Menschen etwas, Scheidung oder ähnliches. Ein guter Züchter ist auch nach Jahren für die Besitzer ansprechbar - aber nicht jeder Besitzer spricht den Züchter nach Jahren noch an. Da würde man sich von den Tierheimen wünschen, daß sie den auf dem Stammbaum vermerkten Züchter ansprechen! Ist es wirklich ein seriöser, wird er bei der Weitervermittlung des Tieres helfen!
Gruß, Inge