Hallo,
Ich finde es erstmal total toll, dass du so schnell trotz Trauer eine neue Spielgefährtin gefunden hast und es war doch auch besser, dass sie noch nicht kastriert ist. Für das neue Kätzchen selbst ist es das beste was ihr passieren konnte, also mach dir darüber bloß keine Gedanken. Und dass du die Kastra gern etwas rausschieben wolltest find ich auch verständlich, bei den "Nachwirkungen", die du schonmal miterlebt hast. Finds auch total super, dass du dir da solche Gedanken machst. Wenn du in Ruhe deiner TÄ alles erklärst, wird sie bestimmt kastrieren.
Dass die kleine noch keinen vollen Impfschutz hat ist in ihrem Fall nicht zu ändern gewesen und krank hätte sie dadurch überall werden können, das ist im TH sogar gefährlicher als bei dir zu Hause. Und wenn deine Erstkatze voll Grundimmunisiert ist, hat sie eh ihren Schutz.
Viele Grüße
Elisa
Exakt das ist einer der Gründe, warum Merle -deren Gemeinde übrigens die Verantwortung mit dem Hinweis auf erfolgte Fütterung ablehnte (ein hier übliches Prozedere: "Wenn sie die Katze mit Futter versorgen, ist es ihre Katze!"; so redet sich auch das Ordnungsamt der Stadt, in der ich lebe, raus, wenn Fundkatzen gemeldet werden und diese Möglichkeit besteht)- HIER ist und nirgends sonst. Die Pflegestelleneltern fliegen am Samstag in Urlaub, ein weiterer Umzug des Tieres wäre unumgänglich gewesen. So, wie es jetzt ist, ist das Tier in seinem neuen Zuhause angekommen; in dem Fall war das schlicht besser so.
Ebenso ist es HIER allgemein üblich, eine Katze, die schnell vermittelt werden kann, auch unkastriert zu vermitteln; dabei wird ein Schutzvertrag geschlossen, der dem neuen Besitzer Impfung und Kastration vorschreibt. Das ist meines Wissens absolut nicht unüblich.
Es war ein Stückchen Glück/Zufall, dass Merle zu uns kam; aus den vergangenen Erfahrungen heraus sind wir diesmal sehr vorsichtig gewesen. Momo wurde jedoch ab der zweiten Woche, die sie allein war, stiller, es war nicht schön anzusehen. Mit Merle fand sich nun ein sehr wesensähnliches Tier. Dass sie genau in der Wartezeit rollig würde, war nicht auszuschließen, wir hätten uns natürlich gewünscht, es wäre anders gekommen. Nun müssen wir mit dem leben, was ist... und das Beste für uns und die Tiere daraus machen. Durch die Nacht sind wir immerhin schon mal; Merle suchte heut nacht meinen Arm und schlief darin eine lange Weile... ich konnte tatsächlich auch schlafen, es geht also.
Danke für die guten Wünsche!
Abschließend:
ich weiss, dass es in Süddeutschland sehr viel bessere Arbeitsbedingungen für Tierschutzvereine gibt... HIER fand Mitte Dez ein Gespräch zwischen örtlichem Tierschutz und Bürgermeister statt, dessen Verlauf wie folgt zusammengefasst werden kann:
TS: "Wir haben ein Problem mit verwilderten Katzen!"
Bürgermeister: "Ein solches Problem ist MIR nicht bekannt!"
Leiter Ordnungsamt: "Auf unserer Internetsite wurden keine Tiere gemeldet! Ein solches Problem gibt es nicht!"
Vorsitzende Tierschutz: "Aber ich hab doch die Anrufe und SMS der Bürger hier auf diesem Handy, dessen Telefonnummer auf unseren Plakaten steht!"
Verwaltung (unisono): "Anrufe bei IHNEN von überbesorgten Tierschützern sind keine Meldungen an die Verwaltung; da uns keine Meldungen vorliegen, können wir kein Problem erkennen!"
Realität zum Jahreswechsel 2012/2013!
Nochn Nachsatz:
Eine Minute Google sagt mir, dass nicht nur in MeckPomm so gehandelt wird!
Siehe:
"Eine
Katzenschutzverordnung, wie sie in Delmenhorst seit August 2010 gilt, schreibt zum Beispiel vor, dass alle Besitzer freilaufender Katzen und Kater zur Kastration verpflichtet sind, sonst droht ihnen eine Ordnungsstrafe. Ebenso
sollen diejenigen, die verwilderte oder besitzerlose Katzen füttern, automatisch für deren Kastration bezahlen. Damit spricht die Stadt indirekt ein Fütterungsverbot aus, denn das würde bei den häufig in Gruppen lebenden, verwilderten Katzen erhebliche Kosten von mehreren hundert Euro für den Tierfreund bedeuten.
Gleichzeitig
lehnt der Fachdienst Veterinärwesen in Delmenhorst jegliche Verantwortung für diese Katzen
ab."
"Sich drücken" scheint beliebte Methode der Kommunalverwaltungen....
Das wünsche ich weiterhin doch ein Tierschutz gibt Tiere erst ab wenn alles erledigt ist. Das ist zumindest bei denen so die ich kenne. Der bei Euch schiebt die Tiere wohl ab so schnell wie möglich. Das ist nicht gut und nicht üblich. Und ein aufgefundenes Tier darf nicht sofort weitervermittelt werden da erstmal 6 Wochen Vergehen müssen um einen Besitzer ausfindig zu machen. Es muss der Gemeinde gemeldet werden dass eine Katze aufgefunden wurde und erst wenn kein Besitzer dem Tier zugeordnet werden kann darf es weitervermittelt werden.
Übrigens ist das falsch!
Es gibt zwei Möglichkeiten:
"Herrenloses Tier" und "Fundtier"!
Für ein herrenloses Tier gilt:
Es kann durch blosse Annahme zum Eigentum gemacht werden. (Widerlich, dieses Juristendeutsch!) Als herrenlos ist ein Tier zu betrachten, das ausgesetzt wurde. Von einer Aussetzung kann ausgegangen werden, wenn Nachfragen bei allen zuständigen Stellen sowie weitere Recherchen keinen Besitzer, der nach dem Tier sucht, ergeben und der Allgemeinzustand des Tieres auf eine vorherige Versorgung schließen lässt. (Details erspare ich uns hier.)
Anders stellt sich die Sache bei einem FUNDtier dar:
Hierbei kann ein Eigentumserwerb erst nach 6 Monaten erfolgen; es muss eine Meldung an die zuständige Behörde (Fundamt... Polizei genügt auch nach Ansicht der meisten) erfolgen. Fordert der Besitzer sein Eigentum zurück, kann der Auffinder Aufwendungsersatz und Finderlohn verlangen. Nach 6 Monaten geht das Tier (die "aufgefundene Sache"...*schüddel*) in den Besitz des Finders über, wenn dieser nicht auf das recht zum eigentumserwerb verzichtet. Auch hier folgt eine Vielzahl weiterer Bestimmungen.
Behörden gehen üblicherweise davon aus, dass ein Tier nach
4 Wochen nicht mehr als Fundtier anzunehmen ist; mit der Begründung wird dann auch die Kostenübernahme für die Tierheimkosten auf 4 Wochen begrenzt.
Für weitere Informationen zu dem Thema empfehle ich die hervorragenden Ausführungen des Bundesverbandes Tierschutz.
Mal wieder ne Frage:
Durch die Rolligkeit ist Merle im Moment anhänglich, sucht Nähe... heut nacht schlief sie in meinem Arm, sie ist generell jetzt im Moment viel bei uns Menschen, dann wird sie ruhiger. Auch mit Momo gibts keine Rangeleien derzeit.
Bleibt davon auch ein bisschen was übrig (wir sind ja noch in der Eingewöhnungsphase), wenn sie wieder "normal" ist, oder ist sie zur Zeit komplett unzurechnungsfähig und alles was jetzt geschieht, wird "auf Null zurückgesetzt", wenn die Rolligkeit vorbei ist?