Das mit den unterschiedlich starken Symptomen bei verschiedenen Tieren kenne ich gut. Ich kann ein Lied davon singen.
Ich hatte 13 Jahre lang ne Katze und bis auf morgendlichen Schnupfen keinerlei Allergieprobleme. Erkältungen haben bei mir immer etwas länger als üblich gedauert, aber sonst gings mir augenscheinlich gut.
Auch mit anderen Rassekatzen und Hunden hatte ich wenig Probleme. Nur bei wirklich intensivem Kontakt bekam ich rote, juckende Augen.
Als ich dann mit meiner Freundin zusammenzog und wenige Jahre später ihr Hund starb, merkte ich erst richtig, wie stark ich allergisch war.
Plötzlich reagierte ich auf alles, was mehr als zwei Beine hat.
Offenbar war nun die Allergie erst mal richtig ausgebrochen.
Egal - es mussten trotzdem neue Katzen her, mein Körper wird sich schon wieder dran gewöhnen.
Bevor ich jedoch eine neue Katze wollte, machte ich beim Züchter unserer beiden Großen einen "Allergietest".
Zuerst an seinem dicken Kastraten - ein gewöhnlicher Hauskater.
Da brauchte ich eigentlich nur an den dicken Schmuser denken, schon bekam ich keine Luft mehr.
Dann an seinen Sibirern. Richtig rein mit der Nase in Vater, Mutter und die ganzen Kitten. So richtig mit Haare einatmen und allem drum und dran.
Ergebnis: keine Probleme.
Als dann die beiden bei uns einzogen hab ich mir erstmal ne schöne Lungenentzündung geholt (hat jetzt nix mit den Katzen zu tun). Als Folge davon hat sich meine Allergie etwas verschlimmert und ich hatte ca. 3 Monate mit Asthma zu kämpfen.
Ein Allergietest ergab, dass ich auf Katze um ein Vielfaches stärker reagiere als auf reines Hystamin -- da staunte selbst meine Ärztin.
Mit Cetirizin (frei erhältliches Antiallergikum) und in schlimmen Phasen Salbutamol (leider rezeptpflichtig) hab ich das dann aber in den Griff bekommen und war dann ne ganze Weile auch ohne Medikamente absolut beschwerdefrei. Deshalb gab es auch grünes Licht für die dritte Katze.
Als dann vor zwei Wochen unser Idefix einzog, gings wieder los. Seit dem brauche ich wieder regelmäßig mein Cetirizin. Allerdings in merklich sinkender Dosis.
Scheinbar schein sich der Körper über längere Zeit an die Allergene zu gewöhnen und reagiert nicht mehr so stark auf die Katzen. Jedenfalls merke ich, wie es mir Tag für Tag besser geht, ob wohl ich viel mit den Katzen zusammenhocke.
Auf andere Katzen, also Katzen die mein Körper nicht kennt, reagiere ich immernoch beinahe mit Nahtoderfahrungen, an Karnickel oder Pferde darf ich nicht mal denken.
Für den Notfall haben wir in unserer Wohnung ein Zimmer, wo die Katzen nicht rein dürfen. Hierhin ziehe ich mich zurück, wenn die Allergie mich am schlimmsten plagt.
Aber abschließend muss ich sagen: Allergie ist reine Kopfsache. Ich sage mir täglich "Ich bin nicht allergisch gegen meine Katzen!" und es scheint zu helfen.
Wenn es nach meinem Allergietest ginge, dürfte ich jedenfalls in Gegenwart von Katzen nicht lebensfähig sein.
