Klar, das mach ich.
Callisto wurde in Norderstedt behandelt. Im Vorfeld stand ich telefonisch mit dem behandelnden Arzt in Kontakt, der mir sagte, welche Untersuchungen und Werte er vor Beginn der Therapie benötige (Herz- und Bauchultraschall, T4 und Nierenwerte). Die Ultraschalluntersuchungen hätten auch direkt vor Behandlungsbeginn vor Ort gemacht werden können, aber mir war ob der längeren Anfahrt das Risiko zu groß, dass sie vielleicht doch nicht geeignet sei und dann den ganzen Stress umsonst auf sich genommen hätte.
In Norderstedt angekommen wurde zunächst eine Szintigraphie gemacht, um das Ausmaß des überschüssigen Schilddrüsengewebes festzustellen und entsprechend die Menge an radioaktivem Jod anzupassen. Hierbei bestand noch mal eine 2%ige Möglichkeit, dass sie ungeeignet wäre. Als feststand, dass sie die Therapie machen kann bzw. schon gemacht hat (mir wurde gesagt, bei Eignung würde direkt das Jod injiziert) konnte ich wieder nach Hause fahren.
In den folgenden neun Tagen war ich, wie man sich denken kann, sehr nervös und ängstlich. Die Dame, die sich in der TK um Callisto gekümmert hat, rief jedoch in regelmäßigen Abständen bei mir an, um mich über Callistos Zustand zu informieren. Ich war trotzdem heilfroh, als ich sie endlich wieder abholen konnte. Zu diesem Zeitpunkt hatte man bereits den T4-Wert bestimmt. Sie war bei Blutabnahme elf Tage ohne ihre Schilddrüsenmedikamente; der Wert lag erfreulicherweise im Normbereich und hat sich seither auch nicht mehr verändert.
Nun musste ich mich noch damit auseinandersetzen, dass sie ein wenig strahlte. Körperkontakt sollte zu Beginn deutlich begrenzt werden und ihre Hinterlassenschaften sollte ich zwei Wochen lang sammeln und mindestens sechs Monate aufbewahren. Naja, zwei Wochen sind schnell um, aber ein bisschen gruselig fand ich das trotzdem manchmal.
Die TK hatte zudem noch zwei Wochen nach Behandlungsende erneut Nierenwerte und den T4 haben wollen. Die Nierenwerte bewegten sich im oberen Referenzbereich, waren aber wohl noch gerade ok.
Insgesamt kann ich sagen, dass man mich sehr freundlich behandelt hat und sowohl vor Therapiebeginn als auch nach der Entlassung immer die Zeit gefunden hat, alle meine hasenfüßigen Fragen zu beantworten. Ich habe mich so sehr für Callisto gefreut, dass sie nun nicht mehr auf die Medikamente angewiesen war. Ich würde es wieder tun.
Leider war für Callisto die Geschichte hier nicht zu Ende. Nach einer chronischen Entzündung und der Diagnose Krebs, wurde ihr kürzlich ein Bein amputiert. Das hat wohl nichts mit der RJT zu tun und am Ende war es einfach Pech, dass das auch noch hinzu kam. Nach der OP und den vielen Medikamenten, die sie bekommen hat, sind die Nierenwerte nun auch nicht mehr ok. Naja, aber das ist eine andere Geschichte.
Wenn du noch Fragen hast, beantworte ich die gerne.